Wechseljahre Beschwerden ohne Hormone lindern beitragsbild mit 4 älteren Frauen, die lachen

Wechseljahre Beschwerden ohne Hormone lindern: Natürlich Hot & Happy

Hinweis: Dieser Artikel stützt sich inhaltlich vollständig auf das Buch „Natürlich Hot & Happy“ von Melanie Wenzel. Die hier aufgeführten Hintergründe, Fakten und Praxisanregungen wurden aus dem Werk entnommen und für diesen Beitrag komprimiert und strukturiert aufbereitet, um einen kompakten Überblick über die wichtigsten Inhalte zu geben. Für alle, die das Thema interessiert, empfehlen wir, das Originalbuch zu lesen. In diesem finden sich ausführlichere Erklärungen, persönliche Erfahrungsberichte, viele zusätzliche Tipps und Rezepte.

Wechseljahre im Gespräch, aber selten ganzheitlich betrachtet

Auch wenn in den Medien inzwischen häufiger über die Wechseljahre gesprochen wird, bleibt der Blick darauf oft sehr analytisch. Meist stehen physiologische Abläufe und körperliche Symptome im Vordergrund, während die emotionalen Herausforderungen dieser Lebensphase wenig Beachtung finden. Melanie Wenzel macht in „Natürlich Hot & Happy“ deutlich, dass es nicht ausreicht, sich allein auf Laborwerte oder Medikamente zu verlassen. Sie ruft dazu auf, auch die seelischen Aspekte bewusst anzugehen.

Im weiblichen Körper verändert sich in dieser Zeit sehr viel – manches ist dank medizinischer Forschung gut erforscht, doch viele Zusammenhänge sind noch nicht vollständig geklärt. Manche Frauen möchten sich vor allem mit den medizinischen Hintergründen befassen, andere legen den Schwerpunkt auf ihre Symptome, Beschwerden und passende Behandlungen. Melanie Wenzel richtet ihren Fokus auf natürliche Unterstützung für körperliche und seelische Gesundheit.

Zu Beginn gibt es dennoch einen kurzen Überblick über die wichtigsten medizinischen Fakten.

Was passiert im Körper?

Perimenopause, Menopause und Postmenopause

Bei der Geburt verfügen Mädchen über eine feste Anzahl an Eizellen, etwa 1 bis 2 Millionen. Diese Anzahl nimmt im Laufe des Lebens ab und es entstehen keine neuen Eizellen – ein natürlicher Prozess.

Mit Beginn der Pubertät reift in der Regel jeden Monat eine Eizelle heran, begleitet von der Ausschüttung der Hormone Östrogen, Progesteron und Testosteron. Erste hormonelle Veränderungen setzen meist Mitte der 40er Jahre ein. Diese bleiben oft zunächst unbemerkt und leiten die sogenannte Perimenopause ein.

Perimenopause: In dieser Übergangsphase kommt es durch ausbleibende Eisprünge zu deutlichen Hormonschwankungen. Östrogen kann zeitweise sogar ungewöhnlich hoch sein. Erste Veränderungen im Zyklus machen sich bemerkbar, häufig begleitet von Beschwerden wie Hitzewallungen, Schlafstörungen oder Angstzuständen.

Menopause: Diese Phase markiert das Ausbleiben der letzten Regelblutung.

Postmenopause: Diese Phase beginnt, wenn Frauen über 50 ein Jahr lang keine Periode mehr hatten oder im Alter unter 50 zwei Jahre lang nicht mehr menstruieren. Östrogen- und Progesteronspiegel sinken dann allmählich ab, nicht immer gleichmäßig, und pendeln sich innerhalb von etwa sieben Jahren auf einem niedrigen Niveau ein. In dieser Zeit können vielfältige Beschwerden auftreten, darunter Hitzewallungen, nächtliche Schweißausbrüche, Depressionen, Stimmungsschwankungen, Gewichtszunahme, Gelenkschmerzen und Libidoverlust.

Hormone

Hormone haben einen entscheidenden Einfluss auf nahezu alle Bereiche des Körpers und sie spielen auch in den Wechseljahren eine zentrale Rolle.

Östrogen und Progesteron: Diese beiden Hormone leiten den Menstruationszyklus ein, begleiten die Schwangerschaft und erfüllen zahlreiche weitere Aufgaben.

So sorgt Östrogen unter anderem für den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut. Außerdem trägt es dazu bei, dass die Knochen stabil bleiben und sich an Belastungen anpassen können – ein Grund, warum die Knochendichte nach den Wechseljahren abnimmt und die Knochen anfälliger werden.

Oft heißt es, der Östrogenspiegel sinke in den Wechseljahren. Das ist nur teilweise richtig, denn es gibt zwei unterschiedliche Formen: Östradiol, das in erster Linie für den Menstruationszyklus und die Fortpflanzung zuständig ist, und Östron, das in den Wechseljahren zur dominanten Östrogenform wird. Östron ist zwar weniger aktiv, aber immer noch wirksam – dadurch bleibt eine gewisse Östrogenaktivität bestehen.

Progesteron hingegen sinkt meist schon zu Beginn der Wechseljahre ab, oft noch bevor sich der Östrogenspiegel deutlich verändert. Dieser Rückgang kann für mehr Beschwerden sorgen als das spätere Absinken des Östrogens. Progesteron schützt unter anderem vor Gebärmutterhalskrebs, wirkt stimmungsaufhellend, hilft dabei, Körperfett in Energie umzuwandeln, und aktiviert knochenbildende Zellen.

Oxytocin: Dieses Hormon wird vor allem beim Stillen und bei liebevollen Berührungen ausgeschüttet, daher ist es auch als „Kuschelhormon“ bekannt. Mit dem Ende der fruchtbaren Lebensphase nimmt dieses Hormon ab. Dieser Wandel kann die Chance eröffnen, von einer stark fürsorglichen Rolle in eine selbstbestimmtere Lebensphase überzugehen. Eine Zeit, in der die eigenen Wünsche und Ziele wieder mehr Raum bekommen.

Dopamin und Serotonin: Als Glückshormon bekannt, steigert es Motivation und Antrieb und unterstützt dabei, konzentriert und aktiv zu bleiben. Serotonin kann im Körper in Melatonin umgewandelt werden, das für erholsamen Schlaf wichtig ist. Beide Botenstoffe nehmen in den Wechseljahren ab. Mit Ernährung und Lebensstil sollte daher gezielt gegengesteuert werden, um Stimmung, Energie und Schlafqualität zu unterstützen.

Adrenalin und Cortisol: Sie sind unsere zentralen Stresshormone. Durch den sinkenden Östrogenspiegel in den Wechseljahren ist der Körper oft weniger stressresistent. Um dies auszugleichen, schüttet er vermehrt Cortisol aus. Ein dauerhaft erhöhter Cortisolspiegel kann sich auf verschiedene Weise bemerkbar machen: Bluthochdruck, Schlafprobleme, Konzentrationsschwierigkeiten, Gedächtnislücken, erhöhte Infektanfälligkeit, dicker werdender Bauch, nachlassende Leistungsfähigkeit und gesteigerte Reizbarkeit.

Gebastelter Uterus mit händen gehalten
Kaum ein Bereich des Körpers bleibt von Hormonen unberührt – besonders deutlich zeigt sich das in den Wechseljahren.

Risiken sanft und stärkend vorbeugen

Die hormonellen Umstellungen in den Wechseljahren bringt nicht nur unangenehme Begleiterscheinungen mit sich, sondern können auch zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen – umso wichtiger ist es, aufmerksam mit dem eigenen Körper umzugehen.

Körperliche Veränderung

Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Vor den Wechseljahren haben Frauen dank Östrogen ein geringeres Risiko als Männer. Das Hormon sorgt dafür, dass sich Blutgefäße weiten und das Blut ungehindert fließen kann. Mit sinkendem Spiegel entfällt dieser Schutz. Starke Schwankungen des Östrogenwerts können sich durch Herzklopfen, Herzrasen oder einen erhöhten Puls bemerkbar machen.

Osteoporose: Fehlt Östrogen, wird ohne Gegenmaßnahmen wie Krafttraining jährlich etwa 1–4 % der Knochenmasse abgebaut. Das Hormon hemmt knochenabbauende Zellen (Osteoklasten), fördert die Kalziumaufnahme im Darm und regt die Ausschüttung von Kalzitonin an, das ebenfalls hemmend auf Osteoklasten wirkt – alles Faktoren, die Osteoporose vorbeugen.

Gelenke: Östrogene beeinflussen die Ernährung des Gelenkknorpels und die Wasserspeicherung im Körper, die für die Gelenkversorgung wichtig ist. Bei Mangel steigt die Anfälligkeit für Entzündungen und Knorpelverschleiß, zudem verstärkt sich das Schmerzempfinden, da Östrogene auch schmerzlindernd wirken.

Psychologische Veränderungen

Stimmungsschwankungen: Viele Frauen erleben in den Wechseljahren ein Auf und Ab der Gefühle – von Ärger und Reizbarkeit bis hin zu Traurigkeit oder Depressionen. Das liegt nicht nur an Hormonen, sondern oft auch daran, dass die Wechseljahre einen wichtigen Lebensübergang markieren.

Schlafstörungen: Ein weit verbreitetes Problem, das zu Müdigkeit, Reizbarkeit und Konzentrationsschwierigkeiten führen kann – und damit auch die Stimmung zusätzlich belastet.

Gedächtnisprobleme: Manche Frauen bemerken, dass ihnen das Erinnern oder das Erledigen bestimmter Aufgaben schwerer fällt als früher.

Angstzustände: Bei einigen Frauen treten Ängste oder Panikattacken auf. Mögliche Auslöser sind Hormonschwankungen, Stress oder Unsicherheit im Umgang mit den körperlichen Veränderungen.

Selbstwertgefühl: Körperliche Veränderungen wie Gewichtszunahme, Hitzewallungen oder vaginale Trockenheit können bei vielen Frauen das Selbstwertgefühl mindern.

Libidoverlust: Veränderungen im Hormonhaushalt können auch die Lust auf Sex verringern – ein großes Thema bei vielen Frauen.

Therapievielfalt bei Wechseljahresbeschwerden

Die Möglichkeiten, Wechseljahresbeschwerden zu lindern, sind vielfältig und reichen von schulmedizinischen Ansätzen bis hin zu naturheilkundlichen und ganzheitlichen Methoden. Welche Therapie am besten geeignet ist, hängt von der Art und Stärke der Symptome, der individuellen Lebenssituation und den persönlichen Vorlieben ab.

Melanie Wenzel betont, wie wichtig es ist, dass sich Frauen in dieser Lebensphase ärztlich gut begleiten lassen. Dabei sollte man sich die Mühe machen, so lange zu suchen, bis man eine Gynäkologin oder einen Gynäkologen gefunden hat, bei dem man sich wirklich gut aufgehoben fühlt.

Hormonersatztherapie

Die Hormonersatztherapie (HRT) ist eine medizinische Behandlung, bei der ein Hormonmangel, ob durch Wechseljahre oder die operative Entfernung der Eierstöcke, ausgeglichen wird. Es werden dabei Hormone wie Östrogen und Progesteron verabreicht. HRT kann Wechseljahresbeschwerden lindern, vor Osteoporose schützen und das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken. Es gibt aber auch mögliche Risiken, darunter ein erhöhtes Risiko für Brustkrebs, Blutgerinnsel und Schlaganfälle. Die Entscheidung für oder gegen eine HRT sollte daher für jede Frau immer unter Berücksichtigung des individuellen Gesundheitszustands sowie individueller Risikofaktoren getroffen werden.

In der Form der Therapie gibt es Unterschiede: Eine Monotherapie mit Östrogen erhöht das Brustkrebsrisiko nicht in gleichem Maße wie eine Kombinationstherapie aus Östrogen und Gestagen (dazu zählt auch das natürliche Progesteron). Ist die Gebärmutter noch vorhanden, muss immer ein Gestagen hinzugefügt werden, um die Struktur der Gebärmutterschleimhaut zu verändern.

Pflanzliche Präparate

Es gibt einige pflanzliche Präparate, die eingesetzt werden, um Wechseljahresbeschwerden zu lindern. Am bekanntesten sind Soja, Rotklee, Traubensilberkerze und Johanniskraut. Einige dieser Pflanzen enthalten sogenannte Phytoöstrogene. Diese ähneln dem körpereigenen Östrogen und können im Körper ähnlich wirken, jedoch unerwünschte Nebenwirkungen und gesundheitliche Risiken mit sich bringen.

Zu Phytoöstrogenen, wie auch zur HRT, gibt es bislang keinen wissenschaftlichen Konsens. Phytoöstrogene zählen zu den Nahrungsergänzungsmitteln, nicht zu den Arzneimitteln, daher gibt es auch keinen strengen Zulassungsprozess wie bei Medikamenten, und die Studienlage ist dünn. Die bisherigen Ergebnisse deuten darauf hin, dass Phytoöstrogene in üblichen Mengen sicher sind, es benötigt jedoch weitere Forschung.

Gesunder Lebensstil

Neben medizinischen und pflanzlichen Therapien werden allgemein Akupunktur, Yoga, eine ausgewogene, individuell angepasste Ernährung sowie regelmäßige körperliche Aktivität empfohlen. Diese ganzheitlichen Ansätze haben sich in den Wechseljahren bewährt.

Ein gesunder Lebensstil in diesem neuen Lebensabschnitt ist aus Sicht von Melanie Wenzel besonders wichtig. In ihrem Buch betont sie, dass keine Frau eine Hormonersatztherapie machen muss, jede hat die freie Entscheidung. Sie selbst hatte zunächst mit HRT begonnen, sich jedoch später dagegen entschieden, da sie als Kräuterfrau auf die Intelligenz der Natur vertraut. Passend dazu zitiert sie die Gynäkologin Dr. Christiane Northrup:

„Der Körper einer Frau ist voll ausgerüstet, all die Hormone zu produzieren, die sie ihr ganzes Leben hindurch braucht.“

Hlas Wasser mit Pillen
Keine Frau muss eine Hormonersatztherapie machen.

6 Praxistipps für deine Lebensqualität

Wie bereits erwähnt, können die Beschwerden in den Wechseljahren sehr vielfältig sein und sowohl Körper als auch Psyche betreffen. Das Herzstück von „Natürlich Hot & Happy“ sind deshalb die praxisnahen Empfehlungen von Melanie Wenzel zu insgesamt 16 verschiedenen Themen rund um Wechseljahresbeschwerden. Dieser umfangreiche Praxisteil macht das Buch zu einer besonders wertvollen Begleitung in dieser Lebensphase – und ist allein schon ein Grund, es zu lesen.

Wir stellen hier ihre allgemeinen Empfehlungen und Übungen zu sechs dieser Themen vor. Im Buch finden sich zu jeder Thematik weitere Anregungen, Heilkräuterempfehlungen, persönliche Erfahrungen, Rezepte sowie Produktempfehlungen.

Was tun, wenn das Gewicht außer Kontrolle gerät?

Melanie Wenzels Tipp: In den Wechseljahren ist es wichtig, auf Diäten zu verzichten, da sie keine langfristigen Erfolge bringen. Häufig sind sie darauf ausgelegt, in kurzer Zeit möglichst viel Gewicht zu verlieren, was den Körper zusätzlich belastet. Sinnvoller ist eine frische, gemüsereiche und abwechslungsreiche Ernährung, die mit regelmäßigem Sport kombiniert wird. Mehr Muskeln bedeuten einen höheren Energieverbrauch, selbst im Ruhezustand. Ebenso wichtig ist ein stressreduzierter Lebensstil, da Stress oft dazu verleitet, zu viel und ungesund zu essen.

Meditationsübung: Übe dich im achtsamen Essen. Das bedeutet, sich beim Essen ganz auf den Moment zu konzentrieren und alle Sinne einzubeziehen. Das Essen wird bewusst und ansprechend angerichtet, auch wenn man allein ist. Jeder Bissen wird langsam gekaut, während Geschmack, Geruch, Aussehen und Konsistenz bewusst wahrgenommen werden. Achtsames Essen kann das Stresslevel senken, den Geist klären, die Nerven beruhigen und Gelassenheit schenken.

Frau in der Küche mit gesundem Essen
Achtsames und gesundes Essen kann dabei helfen, abzunehmen oder das Gewicht zu halten.

Was tun, wenn deine Haare dünner werden?

Melanie Wenzels Tipp: Haare sind für viele Frauen ein sehr emotionales Thema. Wenn sie mit zunehmendem Alter dünner werden, löst das oft Sorge oder sogar Panik aus. Doch es gibt natürliche Wege, um das Haarwachstum zu fördern und die Haarwurzeln zu stärken. Bei sehr dünnem Haar können Braids eine alternative Lösung sein. Das ist eine alte afrikanische Technik. Dabei wird das Haar am Kopf geflochten und auf dieses wird Echthaar genäht. Das hat einen direkten Effekt und das Haar wirkt gleich voluminöser und stärker in Länge und Farbe.

Kopfmassage Übung: Eine sanfte Kopfmassage lässt sich leicht selbst durchführen und bringt gleich mehrere Vorteile. Die Durchblutung wird gefördert und die Haarwurzeln werden besser mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt, was gesundes und kräftiges Haarwachstum unterstützt. Die Talgproduktion wird angeregt, wodurch die Kopfhaut gepflegt und beruhigt wird; fettige Haare entstehen nur zu Beginn. Die Massage wirkt entspannend, reduziert Stress und steigert die Konzentrationsfähigkeit und kann sogar helfen, Kopfschmerzen vorzubeugen.

Was tun, wenn deine Vagina trocken ist?

Melanie Wenzels Tipp: Scheidentrockenheit klingt harmlos, kann jedoch sehr unangenehm sein. Was hier helfen kann, ist cremen. Neben Cremes mit Hormonen gibt es auch eine bewährte hormonfreie Alternative: Kokosöl. Wird es in das tägliche Abendritual eingebunden, kann es helfen, die Scheidenflora zu stabilisieren und die Schleimhäute geschmeidig zu halten. So lassen sich viele Probleme von vornherein vermeiden.

Übung für deine Lust: Viele Frauen in den Wechseljahren berichten, dass sie ihre sexuelle Lust verloren haben – oft bezogen auf die Zweisamkeit mit dem Partner. Es kann jedoch hilfreich sein, sich zunächst ganz auf sich selbst einzulassen und herauszufinden, was einem guttut. Auch hier kann Kokosöl unterstützend wirken. Regelmäßiger Sex oder Masturbation fördern die Durchblutung und können so dem Austrocknen der Haut vorbeugen.

Was tun, wenn du Ängste hast?

Melanie Wenzels Tipp: Durch Hormonschwankungen kann es in den Wechseljahren zu Stimmungsschwankungen kommen, die Ängste auslösen können. Daraus entsteht nicht selten eine ständige innere Unruhe, in manchen Fällen sogar Panikattacken. Es kann einen großen Unterschied machen, zu wissen, dass diese Lebensphase oft unbewusste, tiefsitzende Themen oder ungelöste Probleme an die Oberfläche bringt – als würden Körper und Seele signalisieren, dass es nun an der Zeit ist, sie zu sehen und zu verarbeiten. So kann Raum für Neues entstehen und innerer Frieden gefunden werden. Dieses Bewusstsein hilft, zu verstehen, dass die Beschwerden nicht eingebildet sind und man sich nicht einfach „zusammenreißen“, sondern aktiv etwas tun muss, um Ängste zu bewältigen. Andernfalls steigt die Gefahr, in eine Angstspirale zu geraten. Aus psychologischer Sicht ist es hilfreich, die Ängste als Symptome der Wechseljahre einordnen zu können statt sie als Störung anzusehen – allein diese Erkenntnis kann entlasten.

Wechselatem Übung: Diese Atemtechnik beruhigt das Nervensystem, reduziert innere Unruhe und kann Ängste lindern.

  1. Sitzposition: Bequem mit gerader Wirbelsäule hinsetzen, z. B. im Schneidersitz oder auf einem Stuhl.
  2. Handhaltung: Linke Hand auf das linke Knie legen, rechte Hand zum Gesicht führen und Daumen, Ringfinger und kleinen Finger bereithalten.
  3. Beginne die Atmung: Rechtes Nasenloch mit dem Daumen schließen und langsam durch das linke Nasenloch einatmen.
  4. Wechseln: Linkes Nasenloch mit dem Ringfinger schließen, rechtes öffnen und langsam ausatmen.
  5. Fortsetzen: Über rechtes Nasenloch einatmen, schließen und über linkes Nasenloch ausatmen.
  6. Wiederholen: Diesen Wechsel für einige Minuten fortsetzen.

Was tun, wenn du Gelenkbeschwerden hast?

Melanie Wenzels Tipp: Durch die geringere Ausschüttung von Östrogen werden Gelenkbeschwerden begünstigt. Zugleich sinkt die Kollagenproduktion, und Entzündungen haben leichteres Spiel. Kommt ein höheres Körpergewicht hinzu – oder verschiebt sich die Körperzusammensetzung zu mehr Fett und weniger Muskelmasse – fühlen sich die Gelenke weniger geschmeidig an. Am wichtigsten sind hier eine anti-entzündliche Ernährung und regelmäßiger Sport, um Muskelmasse aufzubauen und das Osteoporose-Risiko zu verringern.

Sport Übung: Es gibt keine einzelne Sportart oder Übung, die bei allen Gelenkbeschwerden hilft, da diese an verschiedenen Stellen wie Fingern, Ellbogen, Schultern oder Hüften auftreten können. Es ist wichtig, eine Sportart zu wählen, die Freude bereitet, um langfristig dranzubleiben. Besonders geeignet sind sanftes Ausdauer- und Krafttraining, Pilates, Yoga oder Schwimmen.

Was tun, wenn du dich mutlos/unglücklich fühlst?

Melanie Wenzels Tipp: Hormonveränderungen in den Wechseljahren können nicht nur Ängste auslösen, sondern auch dazu führen, dass wir uns unglücklich fühlen. Laut einer Studie nimmt unser Glücksgefühl ab dem 18. Lebensjahr stetig ab, bis es mit etwa 54 seinen Tiefpunkt erreicht. Danach steigt es wieder an, und mit 82 haben wir im Durchschnitt die gleiche Glücksqualität wie mit 18. Was du vermeiden solltest, ist der Vergleich mit deinen Fähigkeiten als 20-Jährige – hier kannst du vermutlich nur verlieren. Richte den Blick stattdessen auf die Fähigkeiten, die du mit 20 noch nicht hattest, heute aber besitzt, und schreibe sie auf. Vermutlich wird diese Liste sehr lang. Sie kann dir, ergänzend zu anderen Maßnahmen, helfen, deine innere Stärke zurückzugewinnen und dich neu auszurichten, um deine Ressourcen optimal zu nutzen.

Coachingübung: Führe ein Dankbarkeitstagebuch. Oft stehen wir uns selbst im Weg, wenn es darum geht, uns gut zu fühlen. Unser Fokus liegt zu häufig auf dem Negativen und auf dem, was fehlt – eine evolutionär bedingte Eigenschaft unseres Gehirns, um uns vor Gefahren zu schützen. Mit einem Dankbarkeitstagebuch kannst du diesen Automatismus durchbrechen und den Blick bewusst auf das Gute und Schöne in deinem Leben lenken. Nimm dir dafür täglich fünf bis zehn Minuten Zeit, morgens oder abends, und notiere, wofür du an diesem Tag dankbar bist. Das können kleine Momente sein oder große Erfolge.

Du kannst außerdem deine Endorphine selbst ankurbeln – am wirksamsten mit Sport, denn nach etwa 20 bis 30 Minuten werden Glückshormone ausgeschüttet. Auch Sex (auch mit dir selbst), Musik hören oder machen, Massagen oder Yoga können deine Endorphinproduktion steigern.

Traurige Frau i Bett
Viele Frauen fühlen sich durch Hormonschwankungen in den Wechseljahren mutlos.

Kuren

Melanie Wenzel ist eine große Befürworterin von Kuren – allerdings nicht im klassischen Sinne an einem Kurort, sondern als längerfristige, intervallweise angewandte Maßnahmen im Alltag. Sie selbst betont, dass auch sie ihre Empfehlungen nicht immer durchhält, und sieht Kuren daher als wertvolle Möglichkeit, den Körper wieder „auf Kurs“ zu bringen. Besonders dann, wenn man gerade von seinem gesunden Lebensstil abgekommen ist, können Kuren ein sanfter Reset für Körper und Geist sein.

Gleichzeitig haben Kuren auch eine psychologische Komponente: Da sie zeitlich begrenzt sind, fällt es leichter, sich an die Regeln zu halten und den inneren Schweinehund zu überwinden. Viele Elemente lassen sich anschließend problemlos in den Alltag integrieren und sorgen so für nachhaltige Verbesserungen.

Zu ihren persönlichen Favoriten zählen diese fünf Kuren:

  • Gewürz-Kur
  • Gelenk-Kur
  • Idealgewicht-Kur
  • Reiskur aus der TCM
  • Fastenkur nach Hildegard von Bingen

In „Natürlich Hot & Happy“ werden diese Kuren ausführlich erläutert, inklusive Rezepten.

Fazit

Die Wechseljahre sind eine tiefgreifende Lebensphase, die Körper, Geist und Seele gleichermaßen betrifft. Sie können mit vielen Herausforderungen einhergehen – von körperlichen Beschwerden wie Hitzewallungen oder Gelenkschmerzen bis hin zu seelischen Themen wie Ängsten oder Depressionen. Doch sie bieten auch die Chance auf einen Neubeginn, auf innere Klarheit und auf die Stärkung der eigenen Ressourcen.

Melanie Wenzel zeigt in ihrem Buch „Natürlich Hot & Happy“(Link), wie man diesen Weg sanft, natürlich und vor allem ganzheitlich gehen kann – mit Kräutern, Übungen, Kuren und einem gesunden Lebensstil.

Wer mehr lesen möchte, findet im Buch nicht nur weiterführende Informationen, sondern auch zahlreiche Rezepte, konkrete Produktempfehlungen und sehr persönliche Erfahrungsberichte der Autorin.

Besonders lohnt sich die Lektüre für alle Frauen, die:

  • ihre Wechseljahre bewusst und aktiv gestalten möchten,
  • sanfte, hormonfreie Alternativen suchen,
  • mehr Balance zwischen Körper und Psyche finden wollen,
  • Inspiration und praktische Tipps für den Alltag brauchen.

Das Buch „Natürlich Hot & Happy“ ist damit eine ermutigende Begleitung für jede Frau, die ihre Lebensqualität in den Wechseljahren erhalten oder sogar steigern möchte – ohne Druck, aber mit viel Herz und einer klaren Botschaft: Diese Zeit kann der Beginn einer starken, selbstbestimmten und glücklichen neuen Lebensphase sein.

Mehr Infos zu Melanie Wenzel findest du auf ihrer Website.

Buch Natürlich hot & Happy von Melanie Wenzel

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