Ernährungstrends 2025 Beitragsbild: Verschiedene Teller mit gesundem Essen

Ernährungstrends 2025: Was und wie wir in Zukunft essen

Unsere Ernährung ist heute so viel mehr als nur Nahrungszufuhr. Sie spiegelt unsere Werte, unseren Lebensstil und oft auch unsere Haltung zur Welt wider. Ein Blick auf unsere Teller zeigt, wie wir uns als Gesellschaft verändern. Genau hier setzt der aktuelle Trendreport Ernährung 2025 an. Veröffentlicht wurde der Bericht von dem Bundeszentrum für Ernährung (BZfE), Nutrition Hub, der Dr. Rainer-Wild-Stiftung, EIT FOOD und der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW). Insgesamt wurden 199 Expertinnen und Experten im Bereich Ernährung befragt. Die Ergebnisse machen deutlich: Unsere Ernährung wird individueller, nachhaltiger und gesundheitsbewusster. Ganz vorne mit dabei: Pflanzliche Kost, Nachhaltigkeit und Funktionalität. Auch innovative Technologien, neue Produktentwicklungen und ein flexibleres Essverhalten – Stichwort Snacking statt klassischer Mahlzeiten – prägen den Wandel. Wir haben einen Blick auf den Report geworden und berichten dir heute über die zehn wichtigsten Ernährungstrends 2025. Zum Schluss bekommst du auch noch eine abschließende Einschätzung unsererseits!

Trend 1: Pflanzenbetonte & Flexitarische Ernährung

Die befragten Experten sind sich einig: Für 82 Prozent ist der Ernährungstrend einer pflanzenbetonten und flexitarischen Ernährung hoch im Kurs. Immer mehr Menschen stellen ihren Speiseplan aus vielfältigen Gründen auf überwiegend pflanzliche Kost um. Während bei einer veganen Ernährung komplett auf tierische Lebensmittel verzichtet wird, haben diese bei einer flexitarischen Ernährung weiterhin ihren Platz. Allerdings in kleineren Mengen, bewusst gewählt und mit Genuss! Auch die Lebensmittelbranche reagiert: Für fast alles finden wir im Supermarkt eine pflanzliche Alternative – Joghurt, Käse, Wurst, Milch. Sogar in der Gemeinschaftsverpflegung gewinnt dieser Ernährungstrend an Bedeutung. Kitas, Schulen, Unis und Kantinen erweitern ihre Speisepläne um pflanzenbasierte Gerichte – ein klares Signal dafür, dass dieser Trend längst im Mainstream angekommen ist.

Schüssel mit Salat, Avocado und Ei
Flexitarische Ernährung: Hauptsächlich pflanzliche Lebensmittel mit einer kleinen Menge tierischer Lebensmittel

Trend 2: Personalisierte Ernährung

Individuell statt Mainstream – Anstatt sich an allgemeinen Ernährungsempfehlungen zu orientierten, möchten viele Menschen ihre Ernährung ganz individuell gestalten. Sie fragen sich zum Beispiel: Was passt zu meinem Lebensstil? Wie beeinflusst meine Ernährung meine Beschwerden? Besonders im Bereich Frauengesundheit wächst das Interesse: Ernährungstipps für verschiedene Lebensabschnitte – von Menarche bis Wechseljahre – sind für viele von starkem Interesse.

Die moderne Technik, wie Apps oder Wearables (z. B. Smartwatches) liefern Daten aus unserem Alltag und erleichtern uns die individuelle Anpassung.  Personalisierte Ernährung scheint kein kurzer Hype zu sein, sondern eine Entwicklung, die den Gesundheitssektor langfristig verändern wird. 69 Prozent der befragten Fachleute sehen für diesen Bereich in der Zukunft weiteres Wachstum.

Trend 3: Nachhaltige und klimafreundliche Ernährung

64 Prozent der befragten Experten sehen nachhaltiges Essen klar im Vormarsch. Sie sehen Ernährung nicht nur als persönliche Entscheidung, sondern auch als Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz. Regionale und saisonale Lebensmittel, weniger Verschwendung und ein bewusster Blick auf Herkunft und Qualität stehen dabei im Mittelpunkt. Besonders junge Menschen und Familien setzen verstärkt auf Wochenmärkte, Eigenanbau oder gemeinsames Kochen. Gleichzeitig passt sich auch die Landwirtschaft an: Der Anbau neuer Kulturen und ressourcenschonende Anbaumethoden gewinnen an Bedeutung.

Unternehmen wiederum geraten unter Druck, Nachhaltigkeit nicht nur als Marketingfloskel zu nutzen, sondern sich authentisch dafür einzusetzen mit ihren Produkten. Damit wird klimafreundliche Ernährung mehr und mehr zu einer Haltung, die den Alltag vom Einkauf bis zum Speiseplan prägt – und die nach Einschätzung vieler Fachleute in den kommenden Jahren weiter an Bedeutung gewinnen wird.

Trend 4: Funktionelle Ernährung

Beim Thema funktionelle Ernährung, geht es um eine Ernährung, die nicht nur satt macht, sondern „mehr kann“. Menschen essen mit einem bestimmten Ziel. Beispielsweise, um ihre Konzentration zu steigern oder ihr Immunsystem zu verbessern. 63 Prozent der befragten Fachleute erwarten, dass funktionelle Lebensmittel und Nahrungsergänzungsmittel weiter an Bedeutung gewinnen. Vor allem jüngere Menschen verbinden Gesundheit zunehmend mit Leistungsfähigkeit und Ästhetik. Proteinriegel, Pulver, sowie Drinks und Shakes passen in diesen Lifestyle und spiegeln den Wunsch nach Selbstoptimierung wider. Parallel wächst das Interesse an Konzepten wie „Longevity“. Sie hat das Ziel die gesunde Lebensspanne möglichst zu verlängern. Ernährung wird damit zu einem Werkzeug, das weit über reine Prävention hinausgeht – und zum Symbol für einen Lebensstil, in dem Gesundheit zum Dauerprojekt geworden ist.

Frau macht Protein Pulver in einen Shaker
Proteinpulver gehört für viele Menschen zu einer funktionellen Ernährung dazu.

Trend 5: Ernährung für den Darm

Unser Darm und unsere Verdauung sind heute längst kein Tabuthema mehr. In Dokus, Gesundheitsmagazinen und auf Social Media ist das Thema allgegenwärtig. Das Bewusstsein für Verdauungsbeschwerden wie Blähbauch oder Unverträglichkeiten sowie der Wunsch, etwas gegen diese zu tun, ist gestiegen. Unser Darm wird nicht mehr nur als Organ für die Verdauung angesehen, sondern als Schaltstelle für das gesamte Wohlbefinden – körperlich wie mental.

Die Beliebtheit von fermentierten Lebensmitteln wie Sauerkraut, Kimchi oder Kefir sowie Pro- und Präbiotika steigt. Viele Menschen versuchen sich sogar daran, probiotische Produkte selbst herzustellen. Neben fermentierten Lebensmitteln rücken auch ballaststoffreiche Lebensmittel wie Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte und Vollkornprodukte stärker in den Fokus.

Mit dem wachsenden Bewusstsein für die Rolle des Mikrobioms verändert sich der Blick auf Ernährung: Eine darmfreundliche Ernährung wird nicht nur als Unterstützung für die Verdauung verstanden, sondern als Investition in die eigene körperliche und geistige Gesundheit. 59 Prozent der befragten Fachleute gehen davon aus, dass dieser Trend in Zukunft noch weiterwachsen wird.

Trend 6: Blutzuckerfreundliche Ernährung

51 Prozent der befragten Fachleute sehen einen Trend zu blutzuckerfreundlicher Ernährung. Das Ziel: Ein möglichst stetig stabiler Blutzuckerspiegel. Für die Lebensmittelauswahl bedeutet das: weniger Zucker, weniger raffinierte Kohlenhydrate, mehr Protein, Fette und Ballaststoffe.

Unterstützt wird die Entwicklung durch neue Technologien. So werden beispielsweise Geräte zur kontinuierlichen Glukosemessung, ursprünglich für Menschen mit Diabetes gedacht, zunehmend auch von gesundheitsbewussten Menschen ohne Erkrankung genutzt. Besonders auf Social Media wächst eine Community, die sich intensiv mit ihren Stoffwechselprozessen beschäftigt. Parallel boomt der Proteinmarkt: Riegel, Shakes und Snacks erobern die Regale, auch wenn viele Fachleute betonen, dass eine ausgewogene Ernährung meist ausreicht. Klar ist: Blutzuckerfreundliche Ernährung verbindet den Wunsch nach Gesundheit mit Selbstoptimierung – ob als langfristiger Trend oder Hype, wird sich noch zeigen.

Trend 7: Alkoholfreie und alkoholreduzierte Ernährung

Vor allem jüngere Generationen, aber zunehmend auch ältere Menschen, gehen bewusster mit Alkohol um. Gründe sind vielfältig: Viele vertragen Alkohol schlecht, möchten gesünder leben oder schätzen ihre neue Lebensqualität ohne Kater. Die Hersteller reagieren entsprechend: Inzwischen umfasst das Angebot für Menschen, die nüchtern bleiben wollen, mehr alkoholfreies Bier, Softdrinks und Wasser. Wein, Spirituosen wie Gin oder Whiskey sowie kreative Cocktails erobern als alkoholfreie Variante Bars, Supermärkte und Küchenregale. 50 Prozent der Ernährungsprofis sehen den Trend im Aufschwung. Für viele Zielgruppen könnten alkoholfreie Alternativen bald genauso selbstverständlich werden wie der Haferdrink im Kaffee – ein klares Zeichen für die Revolution im Glas.

Anstoßen mit Rotwein über einem Essen
Wein zum Essen? Viele verzichten mittlerweile darauf.

Trend 8: „Terrapy“: Natürliche Ernährung

Selbermachen liegt wieder voll im Trend. Immer mehr Menschen kochen, backen oder fermentieren bewusst selbst und setzen auf natürliche Zutaten statt auf hochverarbeitete Produkte. Dahinter steckt der Wunsch nach mehr Kontrolle, Einfachheit und Lebensmitteln, deren Zutatenliste man versteht. Von selbstgemachten Pflanzendrinks über eingelegtes Gemüse bis hin zum eigenen Kräuterbeet – dieser „DIY-Ansatz“ ist Ausdruck eines neuen Qualitätsbewusstseins. Im Mittelpunkt stehen kurze Zutatenlisten, unverfälschte Lebensmittel und das gute Gefühl, Körper und Umwelt gleichermaßen etwas Gutes zu tun. 44 Prozent der Fachleute erwarten, dass dieser Trend weiterwächst. „Terrapy“ ist damit mehr als eine Rückkehr zu alten Küchengewohnheiten – es ist ein Lifestyle, der Gesundheit, Nachhaltigkeit und Selbstbestimmung verbindet.

Trend 9: Snacking

Drei Mahlzeiten am Tag? Für viele Menschen passt das längst nicht mehr zum Alltag. Stattdessen setzen viele auf kleinere, flexible Mahlzeiten über den Tag verteilt – Snacking passt zum schnelleren Lebensrhythmus. Entscheidend ist dabei, dass das Essen nicht nur praktisch, sondern auch gesund ist. Immer gefragter sind Snacks mit kurzen Zutatenlisten und ohne unnötige Zusätze. Gleichzeitig zeigt sich: Deutschland hinkt im internationalen Vergleich noch hinterher, wenn es um gesunde Convenience-Produkte geht. Regionale Hersteller reagieren bereits mit innovativen To-go-Lösungen aus heimischen Zutaten, die schnelle Ernährung und Qualität miteinander verbinden.

Trend 10: Achtsamkeit und Bildung

In einer hektischen Welt setzen die einen auf Snacking, bei anderen wächst der Wunsch nach mehr Achtsamkeit – auch beim Essen. Es geht nicht nur darum, was wir essen, sondern auch wie: bewusst, ohne Ablenkung und im Einklang mit den eigenen Körpersignalen. 30 Prozent der befragten Ernährungsexperten erwarten, dass sich dieser Trend weiter verstärkt. Eng verknüpft ist das Thema mit Ernährungsbildung. Sie vermittelt nicht nur Wissen über gesunde Lebensmittel, sondern regt dazu an, das eigene Essverhalten zu reflektieren und nachhaltige Entscheidungen zu treffen. Gerade in Zeiten von Informationsflut und Halbwissen auf Social Media wird fundierte Aufklärung immer wichtiger. Achtsamkeit und Bildung fördern so nicht nur die eigene Gesundheit, sondern leisten auch einen Beitrag zu einer bewussteren Gesellschaft.

Frau kocht in der Küche und schaut nebenbei auf den Laptop
Gesunde Ernährung nehmen viele Menschen gerne selbst in die Hand.

Ein Fazit – und unsere Sichtweise auf die Ernährungstrends 2025

Die Ernährungstrends 2025 zeigen, dass sich immer mehr Menschen bewusst mit ihrem Essen auseinandersetzen – sei es aus gesundheitlichen, ökologischen oder persönlichen Gründen. Aus ernährungswissenschaftlicher Sicht ist diese Entwicklung grundsätzlich positiv zu bewerten – denn immer mehr Menschen setzen sich bewusst mit ihrer Ernährung auseinander und erkennen an: Was ich esse, beeinflusst meine Gesundheit.

Ernährungstrends können uns hier eine wunderbare Orientierungshilfe sein. Sie ermöglichen uns, unsere eigene Ernährung zu reflektieren und zu hinterfragen. Tut mir meine Ernährung gut? Auf was sollte ich mehr achten? Was könnte ich ausprobieren, damit es mir noch besser geht?

Gleichzeitig bergen sie auch eine Gefahr. Denn jeder von uns bringt andere Voraussetzungen mit: Genetik, Stoffwechsel, Lebensstil und gesundheitliche Situation. Was dem einen gut bekommt, löst beim anderen Verdauungsbeschwerden aus. Deshalb dürfen wir achtsam sein und uns immer wieder bewusst machen: Ich kann Trends ausprobieren, höre jedoch auf meinen eigenen Körper. Gerade bei restriktiveren Ernährungstrends – wie zum Beispiel einer pflanzenbetonten Ernährung – sollten kritische Nährstoffe (wie Vitamin B12, Eisen, Omega-3 Fettsäuren, Proteine, uvm) im Blick behalten werden. Bei solchen Trends ist ein umfassendes Wissen über Ernährung notwendig. Eine rein trendgesteuerte Umstellung ohne fundiertes Knowhow, birgt das Risiko von Mangelversorgungen.  Wir dürfen uns also langfristig immer wieder fragen: Dient mir dieser Trend, diese Ernährungsform, immer noch? Oder ist es vielleicht an der Zeit etwas anzupassen?

Der aus unserer Sicht wichtigste Punkt: Bleib bei dir. Höre auf deinen Körper. Und vor allem: Lass dich nicht stressen. Neue Trends und stetig neue Gesundheitsgadgets können auch schnell in einen Kontrollwahn ausarten. Sie können uns einerseits helfen, Ernährungsgewohnheiten zu reflektieren, andererseits bergen sie das Risiko, dass wir unseren Fokus zu stark auf das Essen legen. Trends sind Impulsgeber und können helfen, eingefahrene Routinen aufzubrechen. Doch sie dürfen nicht als universelle Regeln verstanden werden. Entscheidend bleibt:

  • Ernährung individuell sehen statt Dogmen folgen
  • Langfristig immer wieder hinterfragen
  • Ggf. kritische Nährstoffe im Blick behalten
  • Genuss und Lebensqualität nicht aus den Augen verlieren

Wenn Ernährung zur Stärkung der Gesundheit beiträgt, den Alltag bereichert und zugleich nachhaltiger gestaltet wird, dann wird aus einem kurzfristigen Trend ein langfristiger, tragfähiger Lebensstil!

Alexandra Dietrich

Alexandra hat Gesundheitsförderung (B. Sc.) studiert. Sie liebt es, ihr Fachwissen rund um Gesundheit mit Online-Marketing zu verbinden, um den Menschen zu helfen, ein gesünderes Leben zu führen. In ihrer Freizeit genießt sie es, Zeit in der Natur zu verbringen – ob beim Joggen im Wald, beim Surfen am Meer oder auf einem Musikfestival.

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